Das Jahr 2021 liegt nun bald hinter uns. Manche sagen, das Beste an diesem Jahr ist, dass es nun vorbei ist. Ja, das kann man so sehen. Ich erinnere mich allerdings, dasselbe Gefühl im letzten Jahr auch schon so gehabt zu haben.
Wenn ich meine - inzwischen ganz schön vielen - Lebensjahre Revue passieren lasse, dann fallen mir immer besondere Jahre ein. Solche, die besonders gut waren, da war zum Beispiel eines mit einem langen Sommer, den ich damals als Jugendlicher mit der Clique erlebt habe. Ich erinnere mich noch an dieses Lebensgefühl, dass alles möglich wäre.
Es gab natürlich auch die anderen Jahre, schlimme Jahre mit traurigen Ereignissen, bitteren Abschieden. Gute Zeiten - schlechte Zeiten. Wobei mir auch klar ist, dass die Erinnerung doch vergröbert. Auch die vermeintlich schönen Jahre waren nicht nur schön und die schlimmen Jahre waren nicht nur schlecht. Es gab immer auch das andere.
Deshalb ist es ein bisschen unfair, das zu Ende gehende Jahr 2021 in Bausch und Bogen zu verdammen. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber in meinem Gefühl legt sich Corona wie ein Mehltau über das ganze Jahr. Ich habe mir deshalb an diesem letzten Tag des Jahres meinen Kalender genommen und mal nachgesehen, was sonst noch los war. Und da ist wirklich eine ganze Menge! Es gab doch auch so viel Schönes, an das ich mich dankbar erinnern kann. Das muss ich in diesem Jahr wahrscheinlich ein wenig bewusster machen als sonst.
Ich lege also dieses Jahr ein wenig gnädiger zurück in Gottes Hand und nehme das neue mit viel Neugier und auch Hoffnung von ihm. Denn da bin ich sicher: was auch immer kommt, er selbst ist an meiner Seite. Vor allem hoffe ich, dass wir im neuen Jahr nun endlich und wirklich durch sind mit Corona. Und darauf freue ich mich!
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes 2022! Bleiben Sie gesund und behütet.
Ihr Pastor Jens Siebmann, Beidenfleth und Wewelsfleth
