Gottes gute Vorsätze

Felix von Gehren-Leweke

Vergangene Woche hat der Januar so geendet, wie er angefangen hat:

Also rein wettertechnisch. Zeit, einen Blick zurückzuwerfen zu den guten Vorsätzen, die wir zu Jahresbeginn gefasst haben. Wie sieht es aus, haben Sie schon das eine oder andere angepackt, vielleicht sogar abgehakt und ein Kreuz hinter gemacht? Mehr Sport getrieben, sich gesünder ernährt, nachhaltiger gelebt? Oder ist Ihnen wieder einmal der Alltag dazwischengeraten mit all seinen Alltagsproblemen und Alltagssorgen und die guten Vorsätze sind bereits vergessen, setzen Staub an in einer Truhe auf dem Dachboden unseres Gutwillens? 

So sinnvoll diese guten Vorsätze auch sein mögen, manchmal können sie uns ordentlich Druck machen. Du wolltest doch! Du musst noch! Außerdem sind sie ganz schön erfolgsverwöhnt. Sie zielen immer auf Leistung und lassen keinerlei Raum für Schwächen und das Scheitern. Das gehört zum Leben aber dazu. Der christliche Glaube spricht diese Aspekte bewusst an. Gott ist da, er hält zu uns auch im nicht Gelingenden, in den menschlichen Mängeln. Und da, wo die guten Vorsätze nach fehlender Umsetzung uns niederschmettern, weil wir den eigenen und den Ansprüchen von außen nicht genügt haben, da fängt uns der Glaube auf. Uns muss nicht alles gelingen, wir müssen nicht perfekt sein. Gottes Liebe gilt weiterhin. Sein Versprechen, dass wir wertvoll sind, selbst dann noch, wenn wir im Leben auch mal scheitern – an unseren guten Vorsätzen, am Alltag. Wir bleiben in seiner Liebe. 

Felix von Gehren-Leweke

Pastor in St. Laurentii-Itzehoe

Veröffentlicht am So 05.02.2023