Es geht auch ohne Jesus! Ohne den leibhaftigen Jesus

Pastor Holger Pentzien, Kirchengemeinde Kellinghusen

Das jedenfalls mussten die Jünger Jesu nach seinem Weggang allmählich lernen und begreifen: nämlich nun selbstständig seine Botschaft zu verbreiten und zu leben.

Einigkeit aber über das „Wie“ und „für Wen“  herrschte durchaus nicht, bis Petrus sich zu der Erkenntnis durchrang, dass Gott keinen Menschen, ganz gleich welchem Volke angehörig oder sich an religiöse Gesetze haltend oder nicht, ausgrenzt.

Gottes Liebe gilt allen Menschen, (zwar weiterhin auch, aber) nicht nur dem Volk Gottes! Und so sieht Gott grundsätzlich zunächst ins Herz eines jeden Menschen. Gott fragt nicht: Bist du Jude? Bist Du Christ? Bist Du Muslim? Bist du Andergläubig?

Gott stellt jedem von uns ganz andere Fragen und das täglich. Er fragt uns: Kann ich dir vertrauen? Nimmst du meine Hand, wenn ich sie dir ausstrecke? (auch symbolisch zu verstehen!) Schenkst du mir ein Lächeln, wenn ich dich anschaue? Und: Könnt Ihr Menschen im gegenseitigen Respekt nebeneinander oder sogar miteinander leben?

Wenn wir all diese wirklich einfachen Fragen jedem, der uns begegnet, egal welcher Herkunft, Hautfarbe oder Religion mit einem herzlichen „Ja“ beantworten können, dann handeln wir immer im Sinne unseres barmherzigen Schöpfers. Kein Mensch maße sich an, zu behaupten, seine Religion sei die einzig wahre, seine Art zu glauben die einzig richtige!

Unter dem Licht und der Liebe des einen und einzigen Schöpfers gehören wir alle zur großen Menschheitsfamilie. Das zu begreifen, Christus nachzufolgen und dennoch jeden Andersgläubigen vor Gott als gleichberechtigt und von ihm als gleichermaßen geliebt zu verstehen, ist ein wichtiger Schritt innerhalb unserer großen chaotischen Menschheitsfamilie.


Pastor Holger Pentzien, Kirchengemeinde Kellinghusen

Veröffentlicht am Sa 17.04.2021