Ich war vor kurzem in einer wunderschönen Aufführung. Atemberaubende Vorführungen von Tanz und Bewegung und eine tolle Geschichte dabei. Ich war berührt, mir ging noch manches nach. Ein alleinstehender Mensch am Ende eines Arbeitslebens. Aufgewühlt von der Vorstellung in Zukunft nur noch allein zu sein. Ein Gefühl von Leere stellt sich ein. Herz in Gefahr. Wie kann er nun leben und erfüllt sein? Er ging die bewegenden Momente seines Lebens durch, um festzuhalten, was gutgetan hatte, was erfüllend gewesen, was wichtig war – auch um zu verarbeiten, was beschwert hatte und nicht gut war.
Söhne dich aus mit deinem Leben, das wird heilsam sein. Ein gutes Konzept. Wenn du mit dir selbst versöhnt bist, dann kannst du auch allein sein. Du kannst nach vorn blicken und dich eins fühlen mit anderen und der Welt.
Reicht das aus? Das Alleinsein bleibt ja. Es bleibt für viele, die keinen nahen Menschen mehr haben. Morgens wie abends. Gefühle zu ordnen ist gut und richtig. In Kontakt mit sich selbst zu sein ist wichtig, um Kontakte schließen zu können. Ich glaube, dass der christliche Glaube noch weiter reicht.
Dem Göttlichen zu begegnen, verändert. Die Begegnung macht im selben Augenblick winzig klein und sehr groß. Das bewegt und macht sehr glücklich. Kann ich Gottes Wirken zulassen, mit Gottes Nähe rechnen? Darum geht’s! Ich bin froh, dass Gott etwas mit mir zu tun haben will und dass ich mit ihm rechnen darf. Froh, dass ich jederzeit eine Person habe, die ich ansprechen kann im Gebet.
Ich bin sicher, dass Gott etwas mit mir vorhat, dass Gott mich braucht, auch wenn ich mich grade nicht so fühle. Gemeinschaft mit Gott führt auch immer in menschliche Gemeinschaften hinein. „Alle, die sich von Gottes Geist leiten lassen, sind Gottes Kinder!“ Röm.8,14
In diesem Sinne wünsche ich eine gute Zeit! Ihre Pastorin Otto-Kempermann
