Die E-Bikes sind etwas Feines. Dabei bleibt mir das eine oder andere mitleidige Lächeln eines kernigen, meist männlichen Radfahrers nicht erspart. Sie haben den Ehrgeiz, sich ausschließlich mit eigener Kraft fortzubewegen.
Ich freue mich jedoch über den erweiterten Horizont und die zusätzliche Reichweite unserer Ausflüge. Selbst bei Windstärke sechs und Böen bis 70 Kilometer pro Stunde sind wir im Urlaub mit dem Rad die 14 Kilometer ans Meer gefahren. Es ist genügend Kraft da, die mich unterstützt, selbst bei Gegenwind.
Und wenn mir auf längeren Strecken die Kraft zur Neige geht, habe ich immer noch Reserven im Fahrradakku. Das führt dazu, sich auch an steilere und weitere Strecken zu wagen. Erst wenn ich mich auf den Weg mache und in die Pedale trete, spüre ich die mich unterstützende Kraft. Es ist die gleiche Kraft, die mein Navi mit Energie versorgt. So finde ich auch abseits der Piste über Feld und Waldwege, über Spurbahnen und durch Wohngebiete zuverlässig den Weg zum Ziel.
Ganz ähnlich erlebe ich die Kraft Gottes, den Heiligen Geist, den Jesus uns versprochen hat. Er ist Energie auf den mühseligen Wegstrecken des Lebens, wo es steil wird, wo uns nach langen Strapazen die Kraft ausgeht. Und er sorgt für Orientierung. Was nutzt alle Kraft, wenn man nicht weiß, wo es hingehen soll. Aber auch hier braucht es Zeiten, neue Kraft zu tanken und aufzuladen, Ruhe in der Gegenwart der Himmlischen Vaters zu finden, Bibel zu lesen, zu beten und Gottesdienst zu feiern. Und dann kann es wieder losgehen im Eco oder Turbo Modus.
Peter Clausen, Pastor in Hohenlockstedt
