Das Wort zum Buß- und Bettag

Pastor Eckart Grulke, Brokdorf und St. Margarethen

Überall, wo Menschen zusammen leben, entstehen auch Streit und Verletzungen. Aber warum es uns so schwer fällt, uns zu entschuldigen und um Verzeihung zu bitten?

Angesichts des Bußtages möchte ich der Frage nachgehen, warum es uns so schwer fällt, uns zu entschuldigen und um Verzeihung zu bitten. Überall, wo Menschen zusammen leben, entstehen auch Streit und Verletzungen. Aber damit Beziehungen nicht auseinander brechen, kommt es darauf an, sich nach einer Auseinandersetzung einander verzeihen zu können. Und das nicht nur dahingemogelt, sondern aufrichtig. Denn wer nur vorwurfsvoll zurückblickt, der verhindert den Heilungsprozess, der für die Zukunft wichtig ist.

Auch wenn es schwer fällt, ist es unerlässlich, auch eine Sache abzuschließen und wieder neu vertrauen zu lernen. Denn ohne Vertrauen ist keine Beziehung möglich. Wie zeigt man seinem Gegenüber die ehrliche Reue? Indem man die Verantwortung übernimmt und Schritte einleitet, dass es keine Wiederholung des Fehlers geben wird. Grundsätzlich sind Taten wichtiger und beeindruckender als Worte.

Und wenn das Gegenüber nicht verzeihen kann oder will? Es klingt hart, ist es auch, aber manche Dinge sind eben unverzeihlich für manche Menschen. Die Bereitschaft zum Verzeihen lässt sich nicht erzwingen. Aber vielleicht kann ein Dritter, wie z.B. eine Gesprächtherapie helfen, wieder zueinander zu finden, um damit auch dem Miteinander eine Zukunft zu geben. Möge Gottes Beistand uns dabei helfen.

Ihr Pastor Eckart Grulke, Brokdorf und St. Margarethen

Veröffentlicht am Di 16.11.2021