Über Dankbarkeit wurde schon so viel geschrieben. Es ist auch irgendwie ausgeleiert das Thema. Gerade für ein Wort zum Sonntag ist es beinahe klischeehaft. Und in diesen Zeiten über Dankbarkeit schreiben?! Wo doch unsere Welt gesellschaftlich und politisch so instabil geworden ist?
Dennoch ist dies das Thema, welches mich beschäftigt: ich bin dankbar für all die Menschen, die aufstehen und sich einsetzen für unsere Demokratie. Ich bin dankbar, für all die deutlichen Zeichen gegen Antisemitismus, die an so vielen Orten sicht- und hörbar sind. Ich bin dankbar, dass es immer noch Menschen gibt, die an Menschlichkeit, Menschenfreundlichkeit, Vielfalt und Frieden glauben und etwas dafür tun. Dankbar für alle, die sich bemühen um unsere Erde und ein besseres Klima.
Gott sei Dank! „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“ (2.Tim 1,7) Man könnte sich in diesen Zeiten fürchten. Auch mich beschleicht hin und wieder Angst. Doch will ich mich erinnern lassen an dieses Wort und Gottes Geschenk an uns. Nicht unbedacht, planlos und hyperaktiv handeln – auch nicht starr vor Sorge werden, sondern mit einer Klarheit eintreten. Selbstbewusst und mit Menschlichkeit. Kraftvoll, besonnen und vor allem mit Liebe als Antrieb. Gott sei dank für alle, die sich davon leiten lassen und Hoffnung schenken in diesen Zeiten. Amen.
Pastorin Geske Leweke, ev.-luth. Kirchengemeinde St. Jürgen, Horst