„Lobpreis?“, mögen Sie denken. Was ist zu loben, wenn die Welt doch von einer Krise in die andere taumelt und Menschen an vielen Orten großen Bedrohungen ausgesetzt sind?
In biblischer Zeit war das nicht anders. Mit der Auferstehung ist jedoch eine entscheidende Veränderung eingetreten. Am leeren Grab begriffen die Jüngerinnen und Jünger, dass der Tod keine endgültige Grenze mehr ist, die auch Gottes Macht begrenzt. Gottes Liebe geht über diese Grenze hinaus. Wir bleiben verbunden, im Leben wie im Sterben. Der physische Tod betrifft uns Menschen nach wie vor. Menschen sind sterblich. Und das ist schmerzhaft. Die Erkenntnis der ersten Christinnen und Christen war aber, dass der physische Tod eben nicht das Letzte und Einzige ist. So hat der Tod an Ostern seinen alles dominierenden Schrecken für glaubende Menschen verloren.
Die österliche Weisheit ist: Wer die Angst vorm Tod überwindet, der gewinnt Freiheit im Leben. Der Tod ist nur ein Teil des Lebens, nicht mehr. Diese Freiheit macht Hoffnung und lässt aktiv werden. Das Leben gewinnt neue Spielräume.
So will ich Gott loben und hoffen und träumen von einer Welt, wie Jesus sie uns gezeigt hat. Nicht alles ist gut in dieser Welt. Der Lobpreis aber stärkt uns im Hoffen auf Gottes Reich in dem Frieden und Gerechtigkeit sich küssen.
So lasst uns Gott loben: Christus ist auferstanden.
Ich wünsche frohe Ostertage.
Ihr Thielko Stadtland, Propst im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf