Sitzung, Gottesdienst und eine gemütliche Rückschau

Achteinhalb Jahre liegen hinter den Synodalen. Achteinhalb Jahre, dahinter verbergen sich neun Wirtschaftspläne, zwei Ausgründungen kirchlicher Werke als gGmbH, unzählige Bauprojekte, Diskussionen über die Finanzen der Verwaltung und die Zukunft der Pfarrstellen. Doch an diesem Sonnabend, der letzten Sitzung der Legislaturperiode, nahmen sich die Synodalen nicht nur Zeit für den Wirtschaftsplan. Sie ließen die jahrelange Leitungsarbeit in Ruhe ausklingen. Gottesdienst, gemütliches Mittagessen und eine gemeinsame Rückschau, unter anderem mit Altpropst Kurt Puls als Gast.
"Erinnern Sie sich noch?" hatte schon Propst Dr. Thomas Bergemann am Vormittag in seinem Bericht als KKR-Vorsitzender einige Male gefragt. Eins ist sicher: Den Bau des Kirchlichen Zentrums Elmshorn wird niemand vergessen haben. "Es wird baulich, finanziell und konzeptionell für lange Zeit das größte Projekt unseres Kirchenkreises bleiben", sagte Bergemann. Denn schließlich sei dort nicht nur ein Haus gebaut worden, sondern kirchliche Inhalte sind Gestalt geworden. Nicht die einzige zuerst umstrittene Baumaßnahme: "Die Kampfabstimmung für den Umbau des Propstenhauses, 40 zu 35 Stimmen, und das Pastorat in Wilster, haben uns Schweiß und Tränen gekostet." Viel habe die Synode investiert in kirchliche Gebäude, meinte der Propst mit Blick auf die Fonds für Kirchen, Pastorate und jetzt Gemeindehäuser - und es sei überwiegend gut geworden.
Die Umstellung der Verwaltung auf doppelte Buchführung in Konten (Doppik) vor fünf Jahren hingegen, hatte auch den Synodalen viel Kraft abverlangt. "Eine Erfolgsgeschichte wird sie wohl nicht mehr werden", meinte der Propst. Ähnlich anspruchsvoll, das sei jetzt schon abzusehen, werde für die neue Synode das Thema Friedhöfe.
Die beiden Ausgründungen Diakonisches Werk und Kita-Werk bezeichnete Bergemann als vollen Erfolg. "Die Diakonie hat eine unglaubliche Entwicklung genommen. Für mich ist der größte Erfolg, dass die Angebote auch im Kreis Steinburg etabliert werden konnten". Das Kita-Werk war umstritten - und steht jetzt mit bald 21 Einrichtungen und dem frisch gewonnenen Zuschlag für den Bau einer Groß-Kita mit neun Gruppen in Itzehoe bestens da.
Weitere Positiventwicklungen auf der Liste des KKR-Vorsitzenden: Die Schulkooperative Arbeit, die religionspädagogischen Fortbildungen für Kita-Pädagoginnen und die Flüchtlingsarbeit. "Sie haben die erste Stelle im Sprengel geschaffen. Und zwar, als noch nicht klar war, dass sie refinanziert wird."
Auch Pastorin Britta Stender, seit 14 Jahren in der Synode und im KKR, erinnert sich an viele Struktur- und Bauthemen. "Wir sind viel um uns selbst gekreist", räumt sie rückblickend ein. "Vielleicht hätte auch der Klimaschutz Thema sein können." Doch langweilig wurde ihr nie: "Ich war regelmäßig davon überrascht, zu welchen Themen heiß diskutiert wurde, die ich vorher nie als strittig erachtet hatte." Andersherum seien manche, vermeintlich heikle Themen mühelos zur Einigung gebracht worden.

Veröffentlicht am Fr 24.11.2017