Kirchengemeinden bekommen feierlich neue Bibelübersetzung überreicht

Der Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf hat die Neuauflage der Altarbibel feierlich auf Schloss Breitenburg an Vertreter der Kirchengemeinden überreicht. Ein Exemplar pro Kirchengemeinde gab es gratis - ein Geschenk der Nordkirche an ihre rund 1000 evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Die Feier in der Schlosskappelle bildete den Kirchenkreis-Auftakt für das Reformationsjubiläumsjahr 2017.
Das Besondere: Das Buch der Bücher ist zwar neu erschienen, findet aber wieder zur „Sprachkraft Martin Luthers“ zurück, wie es vonseiten der Deutschen Bibelgesellschaft heißt. 70 Theologen, die den Text fünf Jahre lang geprüft hatten, wollten sich wieder stärker an den Originaltexten orientieren. So heißt es im bekannten „Hohelied der Liebe“ (1. Korinther 13) : „Die Liebe höret nimmer auf“ anstatt wie in der Fassung von 1984 „Die Liebe hört niemals auf.“ An anderen Stellen gibt es Korrekturen der Übersetzung.
Ein Zurück zur älteren Sprachform schafft neue Ansprüche an die Verständlichkeit, da sind sich Propst Dr. Thomas Bergemann und die Beauftragte für das Reformationsjubiläum im Kirchenkreis, Pastorin Gabi Schinkel, einig. Die neue Lutherbibel sei eine Ergänzung zu anderen Versionen und nicht in Konkurrenz. „Im Gottesdienst und im Konfirmandenunterricht werde ich auch weiterhin zusätzlich Bibeltexte in anderen Übersetzungen verwenden“, kündigt Schinkel, die Pastorin in Glückstadt und Borsfleth ist, an. „Luther selbst sagte, man solle „dem Volke aufs Maul schauen“, also in verständlicher Sprache predigen“, führt Schinkel aus. Sie ist sich andererseits sicher, dass viele Menschen sich freuen werden, die wohlklingende, historische Sprache zu hören.

Veröffentlicht am So 06.11.2016